In den Systeminformationen von OS/X kann man tatsächlich
genau nachschauen, welcher USB-Port besser klingt
Ein ordinärer, aber galvanisch trennender
USB-Hub ist ein günstiges und
effektives Tuning-Mittel
Klanglich lohnend ist zudem die Mög-
lichkeit, die Musik in den Arbeitsspei-
cher zu schaufeln, bevor es losgeht.
Dieses Experiment habe ich vor Jahren
schon einmal sehr erfolgreich durch-
gezogen, indem ich eine RAM-Disk
angelegt habe und die Musik dirtekt
aus dieser heraus abgespielt habe. Das
ist nicht die komfortabelste Lösung, da
man in dieser RAM-Disk ja nie eine
fest bestehende Bibliothek haben kann,
funktioniert aber ganz gut, wenn man
eine Playlist für einen Abend anlegen
will. Je nach Größe des Arbeitsspei-
chers kann man immerhin so um die
3 Stunden (in CD-Qualität) in diese
RAM-Disk kopieren.
RAM-Disk-Tools gibt es für alle Be-
triebssysteme, für die PC-Plattform sei
das kostenlose
RAM-LaufWerk von
Garotte genannt, das man unter „http://
depositfiles.com/de/files/916161“ her-
unterladen kann.
Am Mac geht das auch ohne Zusatz-
tool, einfach mihilfe des Terminals.
Öffnen Sie also die Eingabeaufforde-
rung (geben Sie einfach in der Spot-
light-Suche „Terminal“ ein) und geben
Sie folgenden Befehl ein:
diskutil erasevolume HFS+ „RAMDisk“
hdiutil attach -nomount ram://1165430'
Den müssen Sie genau so eingeben,
inklusive der schrägen Hochkommas.
Ich klamüsere das jetzt nicht alles aus-
einander, der wichtigste Parameter ist
fast am Ende der Zeile und soll der
einzige erklärungsbedürftige sein. Er
gibt nämlich an, wie groß die RAM-
Disk sein soll. In unserem konkreten
Beispiel wird eine RAM-Disk erzeugt,
die ungefähr 570 MB groß ist. Ein Gi-
gabyte erreichen Sie, wenn die Zahl
am Ende der Zeile etwa das Doppelte,
also um 2165000 beträgt. Passen Sie
nur auf, dass Sie nicht den kompletten
Speicher dafür benutzen, das geht auf
die Systemleistung! So gesehen kann
man sogar mit Arbeitsspeicher-Riegeln
experimentieren, um klanglich eventu-
ell sogar noch weiter zu kommen. Das
hört sich schräg an, hat in der Praxis
aber bereits Ergebnisse, die mich ver-
blüfft haben gebracht. Pauschal kann
man sogar sagen: Je mehr Arbeitsspei-
cher Sie haben, desto besser.
In die nun verfügbare RAM-Disk kön-
nen Sie nun ein paar Alben kopieren
und am Mac beispielsweise mit Pro-
grammen wie „Play“ (http://sbooth.
org/Play/) oder Decibel (http://sbooth.
org/Decibel/) direkt aus dem RAM
heraus abspielen. Am PC gibt es eben-
falls
Puristen-Software wie „Cplay“
Wer es lieber ein wenig hübscher, über-
sichtlicher und vor allem komfortabler
haben will, soll natürlich auch sein Fut-
ter bekommen. Für die verschiedenen
Betriebssysteme gibt es jeweils hervor-
ragende Softwarelösungen, die sich als
Ersatz für die Standard-Programme
Windows Media Player und vor allem
iTunes empfehlen.
Teilweise haben die Entwickler die-
ser Programme jedoch erkannt, dass
a) viele Leute nicht auf ihr iTunes ver-
zichten möchten, weil es b) schlicht
und ergreifend eine perfekte Verwal-
tungssoftware ist. Und das kann man
doch
mit
vernünftiger
Soundverar-
beitung verbinden. Dementsprechend
sind die Platzhirsche unter den Au-
dio-Servern (vom ebenfalls sehr guten
„Decibel“, das wir uns sicher auch noch
genauer ansehen werden) so aufge-
baut, dass sie parallel zu iTunes starten,
dessen Verwaltung übernehmen, die
Signalverarbeitung des Apple-Origi-
nals jedoch „bypassen“ und in dieser
Hinsicht selbst Hand anlegen. Man
benutzt es quasi als ASIO-Ersatz (ob-
wohl das eine mit dem anderen wenig
zu tun hat) unter OS/X. Am PC greift
man nun wieder zu Programmen, die
die Audioausgabe über ASIO
oder
per Kernelstreaming unterstützen. So-
wohl für die Windows- als auch für die
Apple-Fraktion habe ich zwei neue,
superheiße Kandidaten herausgepickt.
Wenn
man
alle
hier
geschilderten
Tipps und nachfolgenden Software-
empfehlungen kumuliert, kann man
tatsächlich erreichen, dass man seine
eigene Wiedergabekette nicht wieder-
erkennt.
Doch probieren Sie doch erst einmal
die kostenlosen Tipps aus. Und wenn
Sie sich von deren Erfolg überzeugt
haben,wächst mit Sicherheit Ihr Mut,
auch
die
kostenpflichtigen Tuning-
Maßnahmen zu testen. Ihre Anlage
wird’s Ihnen danken.
Christian Rechenbach
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